Muskelermüdungen sind sehr häufig ein wichtiger Auslöser von Lahmheiten beim Pferd. Große Mengen Blut sind nötig, um eine dauernde Aktivität der Muskeln aufrechterhalten zu können. Dieses versorgt die Muskeln mit Nährstoffen und dem lebensnotwendigen Sauerstoff.
Dabei kann das Blutvolumen, das vom Herzen eines Pferdes bewegt wird, von ca. 45 Litern im Ruhezustand auf bis zu 240 Litern bei maximaler Belastung ansteigen. Das Pferd kann die höchste Stufe seiner Leistungsfähigkeit also nur erreichen, wenn das Herz optimal Sauerstoff in die Muskeln transportiert.
Ein weiterer Faktor, der bei höchster Beanspruchung des Pferdes zu Muskelermüdungen führen kann, ist die Produktion von Milchsäure beim Stoffwechsel in der Muskelzelle. Das Laktat (Abfallprodukt der Sauerstoffverbrennung im Muskel) kann durch eine Überarbeitung des Muskels sowie ein zu rasches abkühlen der Muskelphasern zu einer Kontraktion einzelner Muskelphasern führen. Der Abtransport des Laktats kann dann nicht im ausreichenden Maße erfolgen und führt langfristig zu Leistungseinschränkungen der Muskelstrukturen im Gesamtsystem des Bindegewebes. Die Physiotherapie optimiert also die Versorgung der Muskeln beim Pferd, die Beweglichkeit sowie den Abtransport der Stoffwechselprodukte.